Schule ohne Rassismus

Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) ist ein internationales Projekt, welches zu mehr Toleranz im Schulalltag führen soll.
Schulen, die diesen Titel verliehen bekommen, verpflichten sich, gegen Diskriminierung vorzugehen. An unserer Schule gibt es seit dem Schuljahr 2016/17 einen Arbeitskreis, der versucht, dieser Aufgabe nachzugehen.

Um eine SOR-SMC-Schule zu werden, müssen mindestens 70% aller aktiv am Schulleben beteiligten Personen das Projekt unterstützen, ein Pate/ eine Patin gefunden werden und die offizielle Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ organisiert werden. 

Übrigens sind Interessierte jeden Mittwoch, außer an denen mit Kurzstundenplan, von 13:15  – 14:00 Uhr, in Raum 239 herzlichst willkommen – egal ob stille*r Arbeiter*in oder kreative*r „Ideengeber*in“.

Weitere Informationen zur Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage finden Sie hier.

 

Auszeichnung der SOR-SMC-Gruppe

Der SOR-SMC-Gruppe des Städt. Willi-Graf-Gymnasiums wurde am 23.03.2023 in Nürnberg der Anerkennungspreis für eine ‚Interaktive Unterrichtsstunde gegen Rassismus und Diskriminierung‘ verliehen.
Der Mosaik-Jugendpreis wird gemeinsam von den Städten Nürnberg und München verliehen, da dort fünf Menschen mit türkischen und griechischen Wurzeln durch die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ ermordet worden sind.
Seit 2015 wird mit dem Mosaik-Jugendpreis ein Zeichen der gesellschaftlichen und politischen Ächtung von neo-nazistischer Gewalt und alltäglichen Formen von Diskriminierung gesetzt.
Die mit dem Anerkennungspreis prämierte Unterrichtsstunde sensibilisiert für Mechanismen von Alltagsrassismus, ein selbst entworfenes Spiel macht Diskriminierung und Ausgrenzung und die daraus folgenden mangelnden Partizipationsmöglichkeiten erlebbar. Darüber hinaus setzen sich die Klassen mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Diskriminierung auseinander. Die Unterrichtseinheit ist in allen Jahrgangsstufen durchführbar, geleitet wird sie durch je zwei Mitglieder der SOR-SMC-Gruppe.
Die Verleihung durch den Oberbürgermeister von Nürnberg war ein besonderes Erlebnis für eine Gruppe von 20 Schüler*innen von 10 Jahren bis hin zu Ehemaligen, die bereits das Abitur absolviert haben, sowie Lehrkräften.

Durch den Anerkennungspreis wurde herausragendes Engagement belohnt – herzlichen Glückwunsch!

Jährliche Verleihung des Willi-Graf-Preises

Seit 2019 findet jährlich die Willi-Graf-Preis-Verleihung statt. Dieser Preis wird an Personen oder Gruppen unserer Schule vergeben, die sich besonders für Toleranz, Menschenwürde und Zivilcourage und gegen Diskriminierung eingesetzt und damit im Sinne Willi Grafs und der Weißen Rose gehandelt haben. Alle am Schulleben beteiligten Personen können Einzelne oder Gruppen für den Preis nominieren.

Die Jury besteht aus Herrn Baez, dem Neffen von Willi Graf, Frau Dr. Kronawitter, der Vorsitzenden der Weißen Rose-Stiftung, unserem SOR-SMC-Paten Bumillo, zwei Elternbeiratsmitgliedern, den Verbindungslehrkräften und zwei Schülersprecher*innen.

Die erste Preisverleihung fand am 21.03.2019 statt, da dies der „Internationale Tag gegen Rassismus“ ist. Seither wird immer ein Tag Ende März gesucht. Der Preis selbst ist eine Büste von Willi Graf, die der Kunstlehrer Herr Piwonka extra angefertigt hat.

Am 21.03.2022 fand am WGG die Willi-Graf-Preisverleihung statt. Nach einer abwechslungsreichen Vorstellung der Nominierten in der Lounge, inklusive Quizrunde, ging es direkt zur Sache mit der eigentlichen Verleihung. Als Vertreter der Jury war Herr Wolf anwesend, er verkündetet die Preisträgerin Miriam Gani. Sie erhielt den Willi-Graf-Preis, weil sie sich in ihrem sozialen Umfeld sehr couragiert gegen Rassismus einsetzt und auch regelmäßig für die q.rage-Zeitung schreibt.
Wir gratulieren Miriam ganz herzlich!

Dieses Jahr war wahrlich nicht leicht für uns alle! Deswegen wurde für unser Durchhaltevermögen, unsere Disziplin und unsere Tatkraft der Willi-Graf-Preis an uns alle verliehen. Normalerweise geht der Preis nur an eine Person oder eine Gruppe, aber dieses Mal nicht. Dieses Mal hat die ganze Schule bewiesen, dass sie sozial handeln kann und sich für andere Menschen (z.B. Schüler*innen, die anderen Schüler*innen helfen, die mit dem Stoff nicht ganz hinterherkommen) einsetzen bzw. helfen kann.

Doch jetzt sollten wir nicht nachlassen, sondern immer weiter machen – es kann noch lange dauern, bis dieser Wahnsinn endlich aufhört. Deshalb haltet durch und befolgt die Coronamaßnahmen, dann können wir uns hoffentlich bald alle wieder sehen.

Im zweiten Jahr unserer Willi-Graf-Preis-Idee fühlten wir uns wie alte Hasen. Wir riefen die Schulfamilie dazu auf, ihre Nominierungen abzugeben, informierten die Jury und machten uns an die Vorbereitung der Preisverleihung. Die Jury traf ihre Entscheidung, alles stand fest. Dann kam Corona. Zunächst dachten wir, die Preisverleihung müsse eben verschoben werden, dann kam die Sorge, wir könnten diesen Preis gar nicht offiziell verleihen – der Preisträger war nämlich einer der diesjährigen Abiturienten.

Erst gegen Ende der Abiturprüfungen stand fest, dass eine feierliche Entlassung der Abiturient*innen stattfinden konnte. Am 10. Juli saß also die gesamte Q12 in bester Garderobe und mit Abstand in der Aula, alle hatten ihr Abiturzeugnis in der Hand und dachten, der offizielle Teil wäre vorbei. Da erschien plötzlich Herr Baez auf der Leinwand, dann Herr Schmidt und dann Herr von Oy. Irgendwann hatten es schließlich alle im Saal verstanden – die Videobotschaften dienten dazu, dem diesjährigen Preisträger zu gratulieren. Prannavan Surendran selbst hingegen musste aufgefordert werden, auf die Bühne zu kommen, um den Preis entgegenzunehmen. Prannavan hatte sich seine ganze Zeit am Willi-Graf-Gymnasium in vielen Bereichen in außerordentlichem Maße für die Gemeinschaft engagiert. Seine Mitschüler*innen und die anwesenden Lehrkräfte sahen das genauso und applaudierten begeistert.

In einer brechend vollen Aula wurde zunächst ein Film gezeigt, in dem mehrere Schüler*innen unserer Schule in verschiedenen Sprachen die drei einfachen Worte „Ich bin ein Mensch“ sagten.

Darauf folgte die Begrüßung und Vorstellung der Ehrengäste. Dies waren Herr Baez, der Neffe von Willi Graf, Frau Dr. Kronawitter, die Vorsitzende der Weißen Rose-Stiftung, die Direktorin Frau Sauer-Dietl, Frau Scherzberger, eine ehemalige Lehrkraft des Städt. Willi-Graf-Gymnasiums, und Bumillo, der SOR-SMC-Pate.

Nach einer Erklärung, worum es sich bei dem Willi-Graf-Preis handelt und der Vorstellung der Jury ging es mit der Bekanntgabe der diesjährigen Nominierten weiter:

  • Semi Altintac
  • P-Seminar (Fr. Herzig)
  • Prannavan Surendan
  • Lennart Sagner und Leo Lam
  • Xenia Tokanova und Anna Lomidze
  • Support-Team

Im Anschluss wurde von Bumillo der Gewinner bekannt gegeben: Das Support Team des Städt. Willi-Graf-Gymnasiums! Der Preis wurde von Herrn Baez überreicht.

Nun folgten zwei Reden von Herrn Baez und Frau Dr. Kronawitter.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das Lied „Imagine“ von John Lennon vom Unterstufenchor gesungen.

Bisherige Aktionen im Rahmen von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Im Rahmen der im Auftrag der Landesintegrationsbeauftragten erstellten Podcast-Reihe „Date statt Hate“ berichteten drei Schüler*innen unserer SOR-SMC-Gruppe über ihre Arbeit an unserer Schule. Das Interview können Sie hier anhören:

„Schokolade-ohne-Rassismus“ – heute ein Willkommensgeschenk an die Fünftklässler mit einem Ausschnitt der Menschenrechte auf der Rückseite. Doch was war es zuvor? Es war mehr, es war und ist ein Zeichen, ein Zeichen wofür?

Als an unserer Schule Hakenkreuze auftauchten, war der SOR-SMC-Gruppe klar, das kann so nicht weitergehen. Diese waren auf Tischen, Stühlen und auf dem Willi-Graf-Wandbild bei den Fachräumen. Ein Hakenkreuz ist niemals in Ordnung, doch besonders an unserer Schule  nicht. Unser Namensgeber kämpfte genau dagegen! Wir beschlossen also einzugreifen, doch die Frage war wie. Eine der Schülerinnen kam auf den Slogan „Schokolade-ohne-Rassismus“. Es wurden Karten gedruckt und Schokolade wurde bestellt. Auf der Rückseite befand sich ein Ausschnitt des Strafgesetzes. Jede Klasse wurde besucht, die Schokolade verteilt. Das war die Aktion. Doch wo bleibt das Zeichen?

Ein positives auf jeden Fall. Eines gegen Negatives. Eines, das kämpfte. Ein kleines. Doch eines, das Wirkung zeigte. Eines, das Arbeit erforderte und sich doch lohnte. Eines, das im Gedächtnis blieb. Ein Zeichen, das zu erwähnen sich lohnt.

Um unser Schullogo und das Vielfalt-Logo im Schulgebäude, in den Klassenzimmern und vor allem der Schulfamilie präsenter zu machen, hatten wir folgende Idee: Mit von uns bereitgestellten Schablonen, Farben und Pinseln dürfen die Klassen die Logos an den Klassenzimmerwänden verewigen. Auch in einzelnen Büros sind die Tattoos bereits zu finden.

Zu Ehren der Weißen Rose, deren Mitglieder*innen in der NS-Zeit aktiven Widerstand geleistet und dabei ihr Leben gelassen haben, hat sich die SOR–Gruppe die Flugblätter durchgelesen und nach geeigneten Sätzen gesucht, die unserer Meinung nach die Werte der Weißen Rose verdeutlichen. Diese haben wir gemeinsam mit einem Abbild des Namensgebers unserer Schule auf Plakate gedruckt.

Nach der Besprechung der Zitate können sich die Klassen in jedem Jahr aussuchen, welches Zitat in ihrem Klassenzimmer hängen soll.

Zitate Weiße Rose

Im Treppenhaus im Turm des Schulgebäudes dürfen sich die Schüler*innen und Lehrkräfte unseres Gymnasiums mit ihrem Handabdruck verewigen.

Diese Aktion soll insbesondere die Gemeinschaft in der Schulfamilie stärken.

Bei dem Kennenlernabend der zukünftigen fünften Klassen bzw. im Laufe der ersten Schulwoche können dann auch die neuen Willi-Graf-Schüler*innen ihren Handabdruck hinterlassen und es kann bereits ein kleiner Teil zur Integration unserer „Kleinen“ in die Schulgemeinschaft beigetragen werden.

Handabdrücke Handabdrücke, Treppenhaus

Für den 21. März 2018, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, einem bewusst ausgesuchten Datum, organisierte die SOR–Gruppe die Titelverleihung.

Im Beisein unseres Paten Bumillo, Frau Seyferth (Leiterin des Geschäftsbereichs Allgemeinbildende Schulen im Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München), Frau Dr. Kronawitter (1. Vorsitzende der Weißen-Rose-Stiftung) und der Schulfamilie erfolgte die Verleihung umrahmt von einem großartigen Programm.

Angefangen von einem Auftritt unserer Schulband, einer Rede der Schulleiterin, Frau Sauer-Dietl, gefolgt von einem Vortrag einer 9. Klasse zum Thema Vielfalt, unserem Paten Bumillo, zwei Mitgliederinnen der SOR-Gruppe, der Regionalkoordination und der Titelübergabe. Abgerundet wurde der Tag von dem Auftritt des Großen Chors.

SOR Verleihung 2

Zu Ehren von Willi Graf, der am 02. Januar 2018 100 Jahre alt geworden wäre, hielten wir eine Schweigeminute ab und gestalteten große Leintücher, die für etwa eine Woche an der Fassade der Schule hingen.