Willi Graf

Wer war Willi Graf?

Willi Graf wurde am 02. Januar 1918 in Kuchenheim geboren.

Schon in seiner Jugend weigerte er sich, der Hitlerjugend beizutreten – obwohl zunehmend Druck auf ihn ausgeübt und ihm angedroht wurde, vom Abitur ausgeschlossen zu werden. Auch den Vorschlag, nur „zum Schein“ beizutreten lehnte er konsequent ab.

Nach dem Abitur am Ludwigsgymnasium Saarbrücken im Jahre 1937 begann Willi Graf in Bonn ein Medizinstudium. Ein Jahr später wurde er zusammen mit anderen Mitgliedern des Grauen Ordens angeklagt und zu einigen Wochen Haft verurteilt.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde Willi Graf zur Wehrmacht eingezogen. In dieser Zeit nahm er als Sanitäter an verschiedenen Kriegseinsätzen teil und wurde dabei mehrfach Zeuge von begangenen Gräueltaten. In einem Brief nach Hause schrieb er dazu:

„Ich wünschte, ich hätte das nicht sehen müssen, was sich in meiner Umgebung zugetragen hat.“

Nach Erinnerungen seiner Schwester Anneliese führte das bei ihm zu der Erkenntnis „Ich muss etwas tun!“

 

Widerstand mit der Weißen Rose

Nachdem Willi Grafs Studentenkompanie im April 1941 nach München abkommandiert wurde, kam er an der Ludwig-Maximilians-Universität mit der Widerstandsgruppe Weiße Rose in Kontakt, der unter anderem auch die Geschwister Hans und Sophie Scholl sowie Alexander Schmorell, Christoph Probst und der Universitätsprofessor Kurt Huber angehörten.

Die Mitglieder der Weißen Rose versuchten u.a. durch die Verteilung von Flugblättern, die Bevölkerung wachzurütteln und eine Befreiung vom NS-Regime zu erreichen. Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl beim Auslegen von Flugblättern an der Münchener Universität gefasst und inhaftiert. Wenige Stunden später erlitt auch Willi Graf das selbe Schicksal.

Willi Graf wurde am 19. April 1943 wegen Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt. Anders als bei seinen Mitgefangenen Hans und Sophie Scholl,  Alexander Schmorell, Christoph Probst und Kurt Huber wurde die Hinrichtung jedoch nicht sofort vollstreckt, da sich die Gestapo in monatelangen Verhören die Herausgabe der Namen von Mitverschwörern erhoffte.

Willi Graf wurde am 12. Oktober 1943 hingerichtet.

 

„Jeder Einzelne trägt die ganze Verantwortung. Für uns aber ist die Pflicht, dem Zweifel zu begegnen und irgendwann eine eindeutige Richtung einzuschlagen.“

Willi Graf in einem Brief an seine Schwester Anneliese, 6. Juni 1942

Informationen zur Weißen Rose

Informationen zur Weiße-Rose-Stifung finden Sie hier.

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