Fremd­­sprachen­­folge & Ausbildungs­­richtungen

Die Wahl der zweiten Fremdsprache und der Ausbildungsrichtung

Am Städt. Willi-Graf-Gymnasium stehen die beiden folgenden Ausbildungsrichtungen zur Wahl:

Sprachliches Gymnasium (SG)

mit den Fremdsprachenfolgen
und

E – F – Sp
E – L – Sp

Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG)

mit den Fremdsprachenfolgen
und

E – F
E – L

Die 2. Fremdsprache beginnt in der Jahrgangsstufe 6

Mit der Entscheidung für die 2. Fremdsprache ist am Städt. Willi-Graf-Gymnasium keine Festlegung auf eine der beiden Ausbildungsrichtungen verbunden. Sowohl mit Latein als auch mit Französisch können für die 8. Jahrgangsstufe beide Ausbildungsrichtungen gewählt werden.
Diese Entscheidung treffen Sie mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn im Laufe der 7. Jahrgangsstufe.

Französisch ist eine Sprache, die neben dem Englischen weltweit Bedeutung besitzt und deren besondere Förderung im deutsch-französischen Freundschaftsvertrag verankert ist. Das Erlernen der französischen Sprache eröffnet Schüler*innen die Möglichkeit, mit den Menschen unseres Nachbarlandes unmittelbar in Kontakt zu treten. Zudem ist das Französische innerhalb der Europäischen Union neben dem Englischen Amtssprache und eröffnet daher den Zugang zu einer großen Zahl von Berufsfeldern.

Ziel des Unterrichtsgeschehens ist es von Anfang an, sprachliche Verständigung in motivierenden Grundsituationen des Alltags zu ermöglichen; darüber hinaus werden die Schüler*innen mit verschiedenen Aspekten französischer Lebensformen vertraut gemacht. Die Verwendung vielfältiger Unterrichtsmittel fördert das Interesse und den Lernerfolg, so dass Briefkontakte schon bald möglich sind. Großer Wert wird auf die mündliche Mitarbeit zur Entwicklung der Sprechkompetenz gelegt. Zwischen dem WGG und einer Schule in Bordeaux besteht ein langjähriger Schüler*innenaustausch.

Als Ausgangssprache der romanischen Sprachen (Italienisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch) erleichtert Latein das Erlernen dieser Sprachen; auch ein hoher Prozentsatz des englischen Wortschatzes geht auf das Lateinische zurück. Wer Latein kann, versteht Fremdwörter der internationalen Fachsprachen und des Deutschen leichter und kann sie selbst ableiten.
Der Lateinunterricht beinhaltet das Nachdenken über die Herkunft und Ableitung der Wörter sowie über die genaue Satzanalyse und fördert auf diese Weise in besonderem Maße die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten. Zudem helfen Klarheit und Gesetzmäßigkeit der lateinischen Sprache, logisches Denkvermögen zu entwickeln. Die Beschäftigung mit der Welt der Antike – anfangs vor allem der Mythologie, dem Alltagsleben sowie historischen Ereignissen und Persönlichkeiten – fordert zu Vergleichen heraus und führt zu einem fundierten Allgemeinwissen. Später regen Originaltexte, die Einblick in Leben und Denkweise der Antike und deren Fortleben in der europäischen Tradition gewähren, zu selbständigem und kritischem Denken an. Regelmäßig werden Exkursionen in die Glyptothek, Antikensammlung sowie zu römischen Ausgrabungen in Deutschland (Weißenburg, Augsburg) durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Wahl für eine der beiden Ausbildungsrichtungen erfolgt für die Jahrgangsstufe 8

Die Stundentafeln der beiden Ausbildungsrichtungen unterscheiden sich wie folgt:

Am Sprachlichen Gymnasium kommt bei uns ab der 8. Jahrgangsstufe Spanisch als 3. Fremdsprache hinzu. In der 8. bis zur 10. Jahrgangsstufe werden die Grundlagen gelegt, so dass die Schüler*innen in der Lage sind, die unterschiedlichsten Formen von Kommunikation im Alltag zu bewältigen. In der Oberstufe findet eine vertiefte Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen aus der hispanischen Welt statt.

Das Erlernen einer Fremdsprache erfordert einerseits viel Fleiß, andererseits ermöglichen Fremdsprachenkenntnisse Auslandsaufenthalte während des Studiums und im Beruf und erhöhen die Chancen im späteren Berufsleben. Darüber hinaus eröffnet die Auseinandersetzung mit spanischer und lateinamerikanischer Geschichte und Kultur vielfältige neue Perspektiven. Der Unterricht ist kommunikativ ausgerichtet und fördert so die Freude an der neuen Sprache. Da die Schüler*innen Vorkenntnisse in zwei Fremdsprachen haben, darunter die verwandten Sprachen Latein oder Französisch, können schnell Fortschritte im Spanischen erzielt werden. Zudem können die neu erworbenen Sprachkenntnisse im Rahmen unseres Austauschs mit Pinto (Spanien) erprobt werden.

Am Naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasium beginnt das Fach Chemie bereits in der 8. Jahrgangsstufe. Ab der 9. Jahrgangsstufe kommt Informatik als (anders als in der Unterstufe) eigenständiges Fach hinzu.

Das Fach Informatik wird am NTG in der 9., 10. und 11. Jahrgangsstufe zweistündig unterrichtet. Es baut auf dem im Schwerpunkt Informatik des Fachs Natur und Technik (6. und 7. Jahrgangsstufe) erworbenen Wissen auf. Die Schüler*innen befassen sich anhand von Problemen aus ihrem Lebensumfeld und unter Verwendung von Tabellenkalkulations- und Datenbanksystemen mit der Modellierung von Funktionen und Daten. Zudem lernen sie algorithmische Beschreibungen von Abläufen kennen und setzen diese in eigene, objektorientierte Programme um. Sie erwerben dadurch ein breites Spektrum an Denk- und Beschreibungsschemata und lernen Strategien kennen, die die Bearbeitung komplexer und vernetzter Problemstellungen – auch außerhalb der Informatik – erlauben.

Die einzelnen Problemstellungen werden stets am Computer umgesetzt, so dass der Unterricht sehr handlungsorientiert ist und die Einübung der für die Zukunft wichtigen Kompetenzen im Umgang mit dem Computer fördert.

Die Fächer Physik und Chemie in beiden Ausbildungsrichtungen

Physik ist ab Jahrgangsstufe 8 die Fortsetzung des gleich lautenden Teilfaches von Natur und Technik in der Jahrgangsstufe 7. Sowohl am NTG als auch am SG ist Physik Kernfach mit einer Schulaufgabe pro Halbjahr. Die verpflichtenden Lehrplaninhalte sind in beiden Zweigen identisch.

Am SG wird Physik zweistündig, am NTG bis einschließlich der 10. Klasse dreistündig unterrichtet. Die zusätzliche Stunde am NTG ist als so genannte Profilstunde definiert. Sie dient der Ergänzung und Vertiefung des Stoffes und unterstützt das Verständnis für und die Freude am Fach Physik.

Der Lehrplan des Faches Chemie deckt in beiden Zweigen grundsätzlich die gleichen Lerninhalte ab. Der Unterschied besteht im Wesentlichen in der Intensität, mit der der Unterrichtsstoff behandelt wird, und der Möglichkeit für Experimente und Übungen.

Am NTG ist Chemie Kernfach, es werden also Schulaufgaben geschrieben, am SG nicht. Die Erfahrung zeigt, dass Schüler*innen aus dem SG nur bei entsprechendem Einsatz und Interesse in der Oberstufe vergleichbare Leistungen in Chemie erzielen können wie Schüler*innen aus dem NTG.