Latein-Kochprojekt der Lateingruppe der 10bc

Dass auch die alten Römer schon zu speisen wussten, ist bekannt. Was es allerdings gab und wie es geschmeckt hat, haben wir heute allerdings oft keine Ahnung. Auch deshalb wurden wir auf der Suche nach Projektideen für den Lateinunterricht beim Thema Kochen fündig. Es versprach ein interessantes, bereicherndes und neues Projekt zu werden. Wir wollten durch Probieren erleben, wie es damals war, zu kochen und zu essen, wodurch wir einen Einblick in das Leben und die Kultur der alten Römer bekommen wollten. Auch war unsere Idee, dass wir mit dem Projekt zeigen wie gut und einfach wir es heute im Vergleich zu damals haben – dass wir eben einfach mit Zucker süßen können und auch alles extra verpackt bekommen. Wir wollten einfach die Geschichte nacherleben und die Kultur der alten Römer wieder neu zu Leben erwecken. Ein weiterer wichtiger Grund war für uns natürlich auch der Wunsch sich endlich mal praktisch und nicht immer nur theoretisch mit solchen Themen zu beschäftigen. Solche Projekte finden wir Schüler eben so gut wie immer toll, und freuten uns sehr, dass wir das Projekt trotz Corona durchführen konnten.

Vorbereitung ist wichtig: Die vorbereiteten Arbeitsflächen für Globi und Honigkuchen vor dem Projekt
Typische römische Spezialitäten: Fladenbrot und Globi

 

Nach etwas Recherche wurde uns klar, dass wir auf jeden Fall vegetarisch bleiben würden – die erhaltenen römischen Rezepte mit Fleisch und Fisch würden heute wohl nicht mehr so gut überzeugen.

Bei der Auswahl der zuzubereitenden Speisen entschieden wir uns zum einen natürlich für Fladenbrot, da dies damals das Grundnahrungsmittel im Römischen Reich war. Was die Süßspeisen anging, so wurden wir bei Honigkuchen und Globi (einem Vorläufer der Quarkbällchen) fündig. Natürlich fungierte überall Honig als Süßungsmittel – Zucker sollte Europa erst ca. 1500 Jahre später erreichen. Wir hielten uns bei dem Projekt an die damals verwendeten Zutaten (nur Honig, Eier, Wasser, Öl, Mehl/Gries) und achteten zudem auf die Bio-Qualität und nach Möglichkeit auch auf die Regionalität der Produkte. Eine weitere Challenge des Projektes bestand darin, dass die Zutaten auch plastikfrei eingekauft werden mussten – auch der Plastikbeutel war den Römern noch nicht bekannt.

Die Teigrohlinge bei den Globi
Die Zubereitung der Globis

Irgendwann um die Zeit entwickelten wir die Idee unser Erlebnis mit der Schulfamilie zu teilen, unsere Spezialitäten also auch zu verkaufen. Damit war der Plan fertig, nachdem wir die Rezepte zuvor zu Hause ausprobiert hatten, konnte es am 17.01.2022 losgehen.

Mit den größtenteils echt römischen Rezepten begann das Kochprojekt, und nach Startschwierigkeiten beim Umgang mit der fremden Schulküche, funktionierte alles hervorragend. Die Teams arbeiteten fleißig und konzentriert, die Arbeitsatmosphäre war sehr gut. Das Fladenbrot war zwar als Teig eine sehr klebrige Angelegenheit, schmeckte jedoch außerordentlich lecker. Beim Honigkuchen bekamen wir zunächst Zweifel, da wir nur sehr wenig Teig hatten, doch wie vorhergesehen ging er wunderbar auf – mindestens auf das Dreifache der ursprünglichen Größe. Auch die Globi funktionierten einwandfrei. Ein Vorteil waren natürlich die einfachen Rezepte, doch den größten Anteil haben die Teilnehmer*innen, die hervorragende Arbeit geleistet haben und ohne deren Unterstützung das Projekt schon in der Planung zerbröselt wäre.

Was wir von unseren Speisen probiert haben hat super geschmeckt – viel blieb uns jedoch nicht, da pünktlich mit dem Pausengong viele hungrige, interessierte Schüler*innen kamen, die sehr an unserem Angebot interessiert waren – und uns komplett leerkauften. Das Projekt war ein voller Erfolg und hat uns viele neue Erfahrungen gebracht. Auch wissen wir jetzt mehr über die römische Küche und das damalige Leben. Wir freuen uns natürlich auch sehr darüber, dass die Schulfamilie sehr interessiert an unserem Projekt war und hoffen, dass wir nicht die letzte Klasse mit so einem Projekt sein werden. Es hat Spaß gemacht, das Gruppengefüge gestärkt und uns viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse beschert.

Anna Basin, Till Bockholt, Lauand Gholam, Nico Gruber,
Pedram Kabuli, Elisabeth Korotkova, Maria Nagler Jiménez, Niklas Reich

betreuende Lehrkraft: Stefan Schmucker

Zubereitung unserer Speisen in der Schulküche
Auch die alten Römer wussten Süßspeisen zu veredeln: Globi wurden mit Honig und Mohn serviert
Unsere Globi und die Honigkuchen
Wir freuten uns sehr über das rege Interesse an unserem Angebot
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